Mit einem ökumenischen Gottesdienst am 2. Juni wurde die neue Bergkapelle am Eichkamp, hoch über Korbach-Hillershausen, feierlich eingeweiht. Dechant Bend Conze und Dekanin Eva Brinke-Kriebel zelebrierten die Zeremonie, die den Abschluss von zehn Jahren Bau- und Planungszeit markiert. Die Bergkapelle dient nun als Ort der Ruhe, Einkehr und Begegnung für Menschen aller Konfessionen.
Ein Ort der Geborgenheit für alle: Die Bergkapelle am Eichkamp öffnet ihre Türen für Menschen aller Glaubensrichtungen. Die moderne Architektur und die tiefe Symbolik des Gebäudes laden ein, innezuhalten und den Glauben auf vielfältige Weise zu erfahren. Die Bergkapelle am Eichkamp versteht sich als offenes Haus für alle Menschen, unabhängig von ihrer Glaubensrichtung.
Bei der Einweihung der neuen Bergkapelle hob Dechant Conze deren spirituelle Bedeutung hervor. Er betonte die Wichtigkeit solcher Orte, gerade in Zeiten, in denen die Kirche verstärkt kritisiert wird. Conze räumte ein, dass das unkonventionelle Konzept nicht bei allen auf Zustimmung stoße, betonte jedoch, dass die moderne Gestaltung bewusst gewählt wurde, um Zeitgemäßheit zu vermitteln. Die Kapelle zeichnet sich durch ihre offene Architektur aus, die Einladung an alle Menschen symbolisiert. Der innovative Entwurf der Architekten Christoph Hesse und Peter Groß wurde von Martin Grosches Bauunternehmen fachkundig realisiert. Zwölf etwa sechs Meter hohe Stelen, die die Apostel repräsentieren, umgeben in Fischform einen zentralen Raum. In dessen Mitte schwebt ein großer Balken, auf dem Besucher Kerzen anzünden können. Ein Flachdach mit integrierten Ranken bietet Wetterschutz, während eingearbeitete Sitznischen in den Stelen zum Verweilen einladen. Die indirekte Beleuchtung macht die Kapelle auch in der Dämmerung zu einem markanten Blickfang. Bewusst wurde auf einen Altar verzichtet, um die Offenheit für alle Menschen, unabhängig von ihrer Glaubensüberzeugung, zu unterstreichen. Im Vorfeld der Einweihung engagierten sich Jugendliche des Ortes bei der Gestaltung des Umfelds, indem sie die Bepflanzung und einen kleinen Weg anlegten.
Dekanin Eva Brinke-Kriebel, die evangelische Amtskollegin von Conze, schlug vor, ein Gästebuch für die Besucher bereitzustellen. Sie trug einige bewegende Einträge aus dem Gästebuch der Kiliankirche in Korbach vor, um die Bedeutung solcher persönlichen Reflexionen zu verdeutlichen. Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes war vielfältig und eindrucksvoll. Alphornbläser aus Willingen, Dr. Marc Müllenhoff aus Korbach und die Hillershäuser Organistin Stefanie Gerwesmann trugen zur feierlichen Atmosphäre bei. Gemeinsam leiteten sie die zahlreichen Anwesenden an, einen vierstimmigen Kanon zu singen, was die Gemeinschaft stärkte. Auch die jüngsten Teilnehmer hatten einen besonderen Beitrag vorbereitet. Sie präsentierten das Lied „Komm, bau ein Haus“ mit einer eigens einstudierten Choreografie, was die Einbeziehung aller Generationen in die Feierlichkeiten unterstrich. Nach dem offiziellen Teil der Einweihung sorgte Dudelsackspieler Christoph Wingenbach aus Winterberg für ein besonderes akustisches Erlebnis im Inneren der Kapelle. Die Grenzlandmusikanten aus Hillershausen rundeten die Feier mit einem musikalischen Gruß an die neue Kapelle und die Gäste ab, was die lokale Verbundenheit mit dem neuen spirituellen Ort zum Ausdruck brachte.
Mit großer Freude hieß Kilian Ende, der Vorsitzende des „Vereins der Freunde und Förderer der Bergkapelle“, eine Vielzahl prominenter Gäste willkommen. Unter den Anwesenden befanden sich hochrangige Vertreter der lokalen und regionalen Politik: Karl Friedrich Frese als stellvertretender Landrat, Heinz Merl in seiner Funktion als stellvertretender Bürgermeister von Korbach sowie dessen Amtskollege aus dem benachbarten Medebach, Michael Papenheim. Auch Christine Huneck, Ortsvorsteherin von Hillershausen, Stefanie Koch von der Leader Kommission und Susanne Paulus, Leiterin des Bauamts in Korbach, waren der Einladung gefolgt. Besonders hervorzuheben war die Anwesenheit von Dr. Bettina Heine-Hippler, Gebietsreferentin des Hochsauerlandkreises und Ideengeberin des Projekts. In ihren Reden hoben alle Redner die gelungene Realisierung hervor und unterstrichen die anhaltende Bedeutung von Rückzugsorten in der heutigen Zeit. Dr. Heine-Hippler betonte den tieferen Sinn der Kapelle: „Es geht nicht um die Ästhetik, sondern um die Botschaft – einen spirituellen Rastplatz zu schaffen.“ Stefanie Koch von der Leader-Region ergänzte mit einem europäischen Bezug: „Diese Kapelle verkörpert im Kleinen das Ideal der Europäischen Union: grenzüberschreitende Zusammenarbeit.“
Die Einweihung der Bergkapelle zog nicht nur Einheimische aus Hillershausen an, sondern lockte auch zahlreiche Besucher aus dem angrenzenden Westfalen an. Gäste aus Medebach und der ehemaligen Freigrafschaft Düdinghausen waren stark vertreten, was die historischen und kulturellen Verbindungen über die heutigen Grenzen hinweg verdeutlichte. Diese enge Beziehung wurzelt in der Geschichte, da Hillershausen bis ins 17. Jahrhundert zum kurkölnischen Sauerland gehörte. Kilian Emde nutzte die Gelegenheit, um seinen Dank für die großzügige finanzielle Unterstützung und die vielen Spenden auszusprechen, ohne die das Projekt nicht hätte realisiert werden können. Im Anschluss an den offiziellen Teil lud die Stadt Korbach alle Anwesenden zu einem Imbiss ein. Als besondere Geste und Erinnerung an diesen denkwürdigen Tag erhielt jeder Besucher einen Aufsteller mit dem Bild der neu eingeweihten Kapelle als Geschenk.
(Quelle: Eigene Aufzeichnungen und Berichte in der Lokalpresse)